Mo, 3. Mai 2021: Agiler Online-Abend: Unternehmenskultur: Gestern – Heute – Morgen. Gesprächspartner: Edgar & Peter Schein

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Online-Abend mit LIVE-Gesprächen mit Edgar und Peter Schein. Teilnehmer*innen können Fragen zum Thema gleich nach Anmeldung formulieren. Diese bilden die Grundlage zur Diskussion. Der Impuls zum Thema: Agile Transformation: Agiles Organisationsesign – Agile Methoden – Agiles Mindset“

Wann: Mo, 3. Mai 2021 | 18:30-20:30 Uhr CEST
Format: Online Workshop


Edgar H. Schein ist einer der einflussreichsten Management-Pioniere weltweit. Er gilt als Erfinder des „Unternehmenskultur“- Ansatzes, Mitbegründer der Organisationsentwickung und der Prozessberatung. Gemeinsam mit seinem Sohn Peter Schein hat er das Organizational Culture and Leadership Institute (www.ocli.org) gegründet und entwickelt dort seinen Ansatz der vorurteilsfreien Führung („Humble Leadership“) kontinuierlich weiter

Ein Agiler Abend im Rahmen einer Serie, veranstaltet von der FH-Salzburg, powered by komunariko.

In einer LIVE Schaltung nach Palo Alto werden Ihre Fragen zur Unternehmenskultur: Gestern – Heute – Morgen diskutiert und gemeinsam Ableitungen zur agilen Transformation von Organisation gezogen.




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Agile for Classic – “Der Flirt mit Agilität“

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Wie sich neue Zugänge aus der agilen Welt für bestehende Organisationsformen nutzen lassen.

Agile Methoden liegen im Trend. Warum eigentlich? Mit Agilität wird ein sehr großes Versprechen verbunden: Abläufe in der Organisation sollen dadurch leichtfüßiger, Entscheidungen rascher getroffen werden, Mitarbeitende selbständiger und Teams effizienter arbeiten. Dies ergibt in Summe das verheißungsvolle Bild einer so schlanken und wendigen wie effektiven Organisation.

Agiles Arbeiten ist also eine Antwort auf viele Herausforderungen unserer Zeit. Aktuell in der Pandemiesituation verstärkt sich die Unsicherheit und Volatilität und damit der Bedarf, Strukturen und Prozesse zu optimieren. Was vor einiger vielen Zeit noch als „Spleen“ einiger idealistischer Führungskräfte oder Unternehmer/innen galt, nämlich sich mit Design-thinking, Canban, Holocracy, Soziokratie oder Projektorganisation à la SCRUM zu beschäftigen, zeigt sich nunmehr als wirkungsvolle Antwort auf viele Fragen der Zeit.

Die „agile Lösung“ wäre tatsächlich in vielen Fällen hilfreich, aber für viele bestehende Organisationen sind Umstellungen im Sinne einer radikalen Kulturveränderung nicht so ohne weiteres vorstellbar oder werden von den Eigentümer/innen oder verantwortlichen Führungskräften schlicht nicht unterstützt. Zu hoch ist die Schwelle, sich dieser Richtung zu verschreiben, denn die meisten Konzepte von agilen Frameworks präsentieren sich als „all-in“ – also: entweder alle Strukturen und vor allem das Mind-Set umstellen, oder eben nicht agil.

Was liegt also näher, als das Gute von beiden Welten zu nutzen? Aus einem Entweder-Oder ein Sowohl-als-Auch zu machen? Also nicht gleich einen radikalen Wandel anzugehen, sondern in der klassischen Organisation zu verbleiben und agile Herangehensweisen für sich nutzbar zu machen?

Geht nicht? Wir meinen: Doch!

Zugegeben: Agile for Classic zu adaptieren, ist nicht ganz einfach, da viele agilen Methoden mit grundlegenden Prinzipien zusammenhängen. Eine Methode fußt auf einer Haltung, die mittelfristig Entwicklungen größeren Ausmaßes bewirken kann. Kurz gesagt: Bei Einführung von sinnvoll erscheinenden agilen Methoden entstehen Impulse – man kann ein Tool nutzen und auch wieder weglegen, aber eine Haltung prägt sich ein. Es geht darum, eine gute Balance zu schaffen zwischen der hilfreichen Veränderung und dem Erhalt der Identität und Tradition einer Organisation. Es gilt, den Kern der Organisation und die soziale Integration zu bewahren (vgl. H.-J. Gergs, et al. 2018: „Das Agilitäts-Stabilitäts-Paradox“. Springer: Wiesbaden).

Unsere Schlussfolgerung lautet daher: Lassen Sie sich ruhig in Ihrer Organisation auf agile Vorgehensweisen ein, „flirten“ Sie damit, aber tun Sie es mit Bedacht. Die Auswahl geeigneter Tools ist sorgfältig zu überlegen und auch der Prozess der Einführung sehr präzise zu gestalten – mit viel Gespür für den Rahmen, der für Entwicklung zur Verfügung steht.

Ein Kundenbeispiel

Ein Geschäftsführer eines mittelständischen Dienstleistungsunternehmens kommt mit dem Anliegen zu uns, in seiner Organisation etwas verändern zu wollen. Die Remote-Arbeit im Jahr 2020, die Umstellung auf Home-Office und die dadurch vergrößerte Distanz der Mitarbeiter/innen zueinander hat bestehende Herausforderungen in der Zusammenarbeit verstärkt. Es gibt weniger Gelegenheiten für Abstimmungen, Prozesse sind schwerfälliger, Entscheidungswege länger. Das kann sich das Unternehmen nicht leisten. Daher meint der Geschäftsführer, dass seine Teams autonomer arbeiten sollten. Was aber auch klar ist, dass ein Change in Richtung einer „agilen Organisation“ für die Gesamtorganisation nicht vorstellbar ist.

Damit wird klar: Die Organisation ist bereit, agile Methoden oder Herangehensweisen für ihre klassisch aufgestellte Organisation zu nutzen. Im Rahmen eines 2-stündigen Orientierungs-Workshops – mit der Zielrichtung „Was sind unsere Schmerzpunkte und was wollen wir erreichen?“ – kam es zu einer Identifikation der Schwerpunkte und möglicher Hebel für Veränderung, die mit agilen Methoden angegangen werden könnten.

Daraus wurden drei 1-tägige Tool-Trainings Agile for Classic, wobei ein Tag für Führungskräfte und zwei Tage für Teams genutzt wurden. In den Trainings wurde jeweils das grundlegende agile Mind-set vermittelt und Erfahrung mit Tools gesammelt sowie Umsetzungsmöglichkeiten ausgelotet. Aufgrund der Pandemiesituation wurden die Workshops online angeboten mit vielen interaktiven Methoden und Austauschmöglichkeiten, um die inhaltlichen Impulse gut zu integrieren. Danach hatten die Teams Zeit zum Ausprobieren und Erfahrung-Sammeln und konnten diese einige Wochen später in einem Review-Workshop nochmals reflektieren.

Parallel dazu wurden auf Anfrage begleitende Coachings für Führungskräfte angeboten, um auf Herausforderungen im Veränderungsprozess adäquat zu reagieren und einen supervisorischen Rahmen zu gewährleisten.

Auch wurde anhand der Kernprozesse gemeinsam mit den Verantwortlichen darüber verhandelt, wer in welchem Schritt durchführende oder koordinierende Aufgaben innehat, wer informiert wird oder wer beratend einbezogen werden muss. Anhand einer Verantwortlichkeitsmatrix wurden sinnvolle Abläufe visualisiert. Für die Einigung wurde ein Konsent-Vorgehen genutzt und erfahrbar gemacht, um diese auch in Besprechungen bei Bedarf etablieren zu können.

In der Implementierung, Schritt für Schritt, wurde klar, dass

  • ein schrittweises Vorgehen, im Sinne von kontinuierlich impulsgebend, nachhaltiger wirkt als ein radikales „Reinpreschen“ – in iterativen Schritten lässt sich Entwicklung agil umsetzen.
  • schnelles Ausprobieren und zwangloses Erproben im Tagesgeschäft ganz wichtig ist, damit Mitarbeiter/innen ohne Druck in das neue Herangehen hineinwachsen können.
  • Führungskräfte ihrerseits Unterstützung brauchen, um die Entwicklungen gut von innen heraus begleiten zu können.

Im Ergebnis ist die Organisation in Bewegung geraten, hat sich im „Flirt mit der Agilität“ gespielt und auch gefordert, wurde aber letztlich nicht überfordert. Die eingeführten agilen Herangehensweisen zeigen jetzt schon Wirkung, auch wenn manches noch ungewohnt ist: mehr Kommunikation an den richtigen Stellen, mehr getaktetes Vorgehen und mehr Offenheit für Rückmeldungen und Ideen.


Kommende Events zum Thema Agilität

Mo, 3. Mai 2021: Agiler Online-Abend: Unternehmenskultur: Gestern – Heute – Morgen. Gesprächspartner: Edgar & Peter Schein
Online-Abend mit LIVE-Gesprächen mit Edgar und Peter Schein. Teilnehmer*innen können Fragen zum Thema gleich nach Anmeldung formulieren. Diese bilden die Grundlage zur Diskussion. Der Impuls zum Thema: Agile Transformation: Agiles Organisationsdesign – Agile Methoden – Agiles Mindset“


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Manager im (Wunder)Land der Paradoxien

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Erschienen in: Konfliktdynamik 01/2016

Autoren: Guido Czeija / Herbert Schober-Ehmer / Susanne Ehmer / Gerhard Krejci

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Mi, 12. Mai 2021: Online-Workshop zum sinnorientierten Entscheiden

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Kompakter Online-Workshop zum sinnorientierten Entscheiden: klare Ausrichtung für wirksamere Zusammenarbeit und mehr Energie im Team
Für: Entscheidungsträger*innen, Führungskräfte aller Ebenen, HR-Verantwortliche, Scrum Master.

Christoph Burmann, gemeinsam mit dem Netzwerk „Sinnorientiertes Entscheiden“.

Wann: Mi, 12. Mai 2021 | 16:00-18:00 Uhr CEST
Format: Online Workshop


Die gegenwärtige Krise stellt unsere Welt auf den Kopf und zoomt wie ein Brennglas auf all das, was nicht gut funktioniert. Es wird auch nicht mehr so werden wie es war. Grundlegende Entscheidungen stehen an: Zukunft will gestaltet werden. Aber wie geht das angesichts von steigender Komplexität, unterschiedlichen Interessen, Informationsüberflutung, der Qual der Wahl und der Angst, das Falsche zu entscheiden? Aus unserer Sicht ist einer der zentralen Stellhebel sinnorientiertes Entscheiden: Durch klarere Ausrichtung lässt sich die individuelle Perspektive jedes Team-Mitglieds mit dem Prozess im Team synchronisieren: weniger unnötige Konflikte, wirksamere Zusammenarbeit und vor allem mehr Energie für das, was gemeinsam erreicht werden soll.
Wir sind ein Netzwerk von Beraterinnen und Beratern „on a mission“: Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass das Rahmen von Entscheidungen durch einen gemeinsamen Teampurpose unsere Entscheidungen besser und schneller in der Umsetzung macht. Wie das geht?
Wir haben ein Format entwickelt, mit dem anhand einer konkreten Teamentscheidungssituation Impulse für die nachhaltige Verbesserung des Entscheidungsverhaltens des Teams gesetzt werden. Als Ergebnis vereinbart das Team konkrete Maßnahmen um ihre Entscheidungsroutinen zukunftssicher zu machen. Klingt gut?
Deshalb wollen wir dir erstmal in aller Kürze in diesem Workshop einen kompakten Einblick geben. Und mit dir die Welt des sinnorientierten Entscheidens erschließen. Bei Interesse gerne mehr in unserem 4-stündigen Online- oder Präsenz-Workshop mit deinem Team.

Dein Nutzen

  • Du bekommst Impulse für zukunftsgerichtete Entscheidungspraktiken in Teams bzw. Organisationen
  • Du lernst unseren sinnorientierten Ansatz des Entscheidens für deine Organisation kennen
  • Du reflektierst und bearbeitest eine konkrete Entscheidungssituation in deinem Team


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Sinnorientiert Entscheiden in volatilen Zeiten

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Die gegenwärtige Krise stellt unsere Welt auf den Kopf und zoomt wie ein Brennglas auf all das, was nicht gut funktioniert. Es wird auch nicht mehr so werden wie es war. Grundlegende Entscheidungen stehen an, Zukunft will gestaltet werden. Aber wie geht das angesichts von unterschiedlichsten Interessen und Optionen, Informationsüberflutung und der Angst in all der Komplexität, falsch zu entscheiden? In manchen Teams mäandern Entscheidungsprozesse ohne Ergebnis vor sich hin, was zu Frustration und (latenten) Konflikten führt. Der Effekt: Entscheidungen werden ewig nicht getroffen oder sind nicht tragfähig.
Aus unserer Sicht ist einer der zentralen Stellhebel sinnorientiertes Entscheiden. Was bedeutet das?

Unterscheide: Entscheidung und Entscheiden

Geht es ums Entscheiden, spricht man üblicherweise über den Entscheidungsmoment oder das gewählte Ergebnis (das Entschiedene). Und Diskussionen ranken sich darum, ob die Entscheidung gut oder schlecht sei. Es gibt aber de facto keine „richtigen“ Entscheidungen. Denn wenn es ein „Richtig“ gäbe wäre folgerichtig nichts zu entscheiden! – Wozu etwas anderes wollen oder um-setzen, wenn es DEN ultimativen Weg gibt? Wird also etwas als „alternativlos“ beschrieben wird damit ausgesagt, dass hier nichts zu entscheiden ist bzw. man einer Situation ausgeliefert ist.
Entscheidungen treffen wir also deshalb, weil eben nicht klar ist was richtig ist, weil unterschiedliche Optionen möglich sind, deren Wirkung sich erst in Folge bewerten lässt. – Im Nachhinein ist man also klüger – lernt also aus Entscheidungen. Entscheidungen führen somit – ganz in syste-mischer Tradition gedacht – zu Folgeentscheidungen.
Was können Teams und Entscheider*innen also tun um qualitativ hochwertige Entscheidungen zu treffen? Sie können den Prozess des Entscheidens optimieren; sich also nicht nur um das „WAS“ (Inhalt der Entscheidung), sondern vor allem auf das „WIE“ konzentrieren. Hier Klarheit zu gewinnen bedeutet Entscheidungsprozesse so ablaufen zu lassen, dass sie ausreichend abgesichert sind, die Beschlüsse letztlich bestand haben können und Lernen befördert wird.

„Sinn- oder Purpose-Orientierung“ – die gemeinsame Ausrichtung

Mit „Purpose“ wird der „Sinn und Zweck“ verstanden. Dass dieser zusehends an Bedeutung gewinnt zeigt der Global Purpose Index 2016 (von imperative.com und LinkedIn) auf: Ca. 37 Prozent der auf LinkedIn vernetzten Arbeitnehmenden geben an purpose-orientiert zu sein. Die gemein-same Ausrichtung auf einen Purpose bewirkt, dass Entscheidungen und Handlungen viel autonomer und rascher erfolgen. Das ist ein agiles Prinzip: Wissen Teams, WARUM sie etwas tun, dann können sie situativ und individuell dementsprechend agieren. Sie können aufeinander vertrauen, dass sich alle im „gemeinsamen Sinne“ verhalten.

Sinnorientiertes Entscheiden – ein Framing im Team für gute Entscheidungen

Sinn- oder Purposeorientierung im Entscheidungsprozess ist ein Hebel um in komplexen Situationen zu Entscheidungen zu gelangen. Wirken Vision und Mission als Richtschnur für künftiges Handeln, so wirkt ein Allignement am Purpose unmittelbar auf das Hier-und-Jetzt ein und macht dadurch handlungssicher. Genau darauf kommt es an: Durch klarere Ausrichtung lässt sich die individuelle Perspektive jedes Team-Mitglieds mit dem Prozess im Team synchronisieren: weniger unnötige Konflikte, wirksamere Zusammenarbeit und vor allem mehr Energie für das, was gemeinsam erreicht werden soll.

Die Erfahrung zeigt: Das Rahmen von Entscheidungen durch einen gemeinsamen Teampurpose hinsichtlich der Entscheidungen macht Teams besser und schneller in der Umsetzung.

Wir haben deshalb in den letzten 12 Monaten im Berater/innen-Netzwerk ein Format entwickelt, mit dem anhand einer konkreten Teamentscheidungssituation Impulse für die nachhaltige Verbesserung des Entscheidungsverhaltens des Teams gesetzt werden. Eine Neuorientierung an den drei Dimensionen des Purpose – Persönlich, Team, Unternehmen – richtet die Entscheidungskraft wieder neu aus. Als Ergebnis vereinbart das Team konkrete Maßnahmen um ihre Entscheidungsroutinen zukunftssicher zu machen.

Im Rahme eines kurzen Online-Workshops geben wir einen kompakten Einblick und erschließen die Welt des sinnorientierten Entscheidens. Bei Interesse bieten wir für Teams einen 4-stündigen Online- oder Präsenz-Workshop an. Entscheidungsträger/innen, Führungskräfte aller Ebenen, HR-Verantwortliche, Scrum Master profitieren in ihren Teams durch Impulse für zukunftsgerichtete Entscheidungspraktiken.
Der Schlüssel liegt darin, sich klar zu werden wo Entscheidungsprozesse beginnen, nämlich: In der gemeinsamen Suche und dem Abgleich des „WOFÜR“ für die anstehende Entscheidung.


Kommende Events zum Thema singorientiertes Entscheiden

» Mi, 12. Mai: Online-Workshop „Sinnorientierten Entscheiden: klare Ausrichtung für wirksamere Zusammenarbeit und mehr Energie im Team“


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Corona – na und?

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Gerade haben wir Jubiläum gefeiert: Die Covid-Beschränkungen gehen in ihr zweites Jahr – doch Geburtstagstorten wurden keine gebacken, auch nicht bei jenen Organisationen, die bislang gestärkt oder heil durch die Krise gekommen sind.

Scherz beiseite: Es gibt wohl kaum eine Organisation oder ein Unternehmen, wo die Pandemie zu keinen Veränderungen geführt hat. Innerhalb der eigenen Organisation durch neue Kommunikationsformen, in der Kommunikation mit Kunden und Netzwerken oder in der Erstellung von Dienstleistungen oder Produkten. Einige Wenige profitieren durch die Situation, die Mehrheit kommt – vielfach nur mittels kräftiger Staatshilfen – so durch, andere sind akut in der Existenz gefährdet. Praktisch alle Organisationen oder Unternehmen haben in irgendeiner Weise spontan auf die neue Situation reagiert. Das war und ist erforderlich und hat in unterschiedlichem Ausmaß zu den gewünschten Ergebnissen geführt.

Die Gastronomie zum Beispiel hat vielfach reagiert, in dem sie im großen Stil Verpackungsmaterial gekauft, eine Webseite programmiert und ansonsten ziemlich genau das Gleiche getan hat wie bisher – Gekochtes wurde im Geschäft an Kundinnen und Kunden oder eben einen Lieferservice abgegeben. Lauwarm konnte es sodann verzehrt werden und lauwarm blieb der Eindruck häufig auch beim Konsumenten. Aber welche zukunftsweisenden anderen Lösungen für das evidente Bedürfnis der Kundinnen sind möglich? Welche Kooperationen könnten genutzt werden? Welche Chancen ergeben sich aus den neuen Möglichkeiten, die sich die Kunden gezwungenermaßen erschlossen haben?

Die Fragen, die wir uns stellen sollten, lauten:

Wird die Welt, in der wir uns als Organisation bzw. Unternehmen bewegen, nach der „Bewältigung“ der Pandemie die gleiche sein wie vorher? Was bedeutet „Bewältigung“ – was wird uns an verändertem Mindset, individuellem Verhalten und Vorschriften erhalten bleiben? Müssen wir davon ausgehen, dass diese Pandemie zu einem Bruch, zu einer disruptiven Veränderung führt, mit damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Dienstleistungen, Produkte und Geschäftsmodelle? Wie wirkt sich dies alles in Zusammenwirken mit der allgegenwärtigen Digitalisierung und „Agilisierung“ in Organisationen aus?

Der Fokus sollte nach der Zeit der Bewältigung und Reaktion wieder auf ein aktives Planen und Gestalten gelenkt werden. Also die nächsten 2-5 Jahre pro-aktiv in den Blick nehmen! Bloß wie soll das funktionieren bei den vielfältigen andauernden Ungewissheiten? Unsere Antwort lautet: Es muss eine explizite und bewusste, am besten auch transparente und beteiligende Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, Zielsetzungen und Strategien beginnen. In vielen Organisationen ist die Strategie (als Weg zur entwickelten Vision bzw. zu den Zielen) nur implizit in den Köpfen der Leitung vorhanden und kommt dort im konkreten Tun zum Ausdruck. Die Potentiale von Mitarbeiterinnen, Kunden und Partnern werden dabei wenig oder nicht genutzt. Darüber hinaus ist das reine Selbstentwickeln für die obersten Führungskräfte meist extrem belastend.

In diesen volatilen Zeiten empfiehlt es sich der Effectuation-Logik zu folgen und als Ausgangspunkt für die strategischen Überlegungen sich an den vorhandenen Mitteln/Ressourcen zu orientieren.

Folgende Leitfragen für die Strategieentwicklung können gestellt werden:

  • Wer bin ich? Was weiß ich? Was kann ich?
  • Welche Handlungsalternativen haben wir? Was alles können wir tun?
  • Wen kenne ich? Wie schauen unsere Netzwerke aus? Welche Kooperationen/Interaktionen sind in Reichweite?

In der Folge geht es um den Start von Gesprächen mit Mitarbeiter*innen, Partnern und Kunden. Wir gewinnen neue Gesichtspunkte, neue Möglichkeiten und Alternativen. Es kommt zur Co-Kreation von neuen Dienstleistungen, Produkten und Prozessen. Es entwickeln sich quasi „im Gehen“ neue Mittel und neue Ziele aus den vorhandenen Ressourcen und Rahmenbedingungen, die sich gleichzeitig verändern und ausweiten.

Für die Gastronomie könnten die Fragen lauten:

Wie können Qualität und Frische bewahrt bleiben (manche haben Teilantworten geliefert!)? Wie kann unser Beitrag zur Präsentation der Gerichte sein? Wie können wir einen kreativen Beitrag unserer Kunden zur vertieften Kundenbindung nutzen? Was kann unser Beitrag zu Schaffung einer angenehmen Atmosphäre bei Tisch sein? Wie können wir noch intensiver in Kontakt bleiben und uns von vielen anderen Anbietern abheben? Wie können wir unsere Kunden mit ihren Fähigkeiten erweitern?

Aus diesen Gründen denken wir, dass viele Organisationen bzw. Unternehmen gute Gründe zur (Weiter-) Entwicklung ihrer Strategien haben werden.


Angebote zur Strategieentwicklung und in Zeiten der Veränderung:

» Strategie und Planung für Führungskräfte
» Organisationsentwicklung und Change



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