Sinnorientiert Entscheiden in volatilen Zeiten

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Die gegenwärtige Krise stellt unsere Welt auf den Kopf und zoomt wie ein Brennglas auf all das, was nicht gut funktioniert. Es wird auch nicht mehr so werden wie es war. Grundlegende Entscheidungen stehen an, Zukunft will gestaltet werden. Aber wie geht das angesichts von unterschiedlichsten Interessen und Optionen, Informationsüberflutung und der Angst in all der Komplexität, falsch zu entscheiden? In manchen Teams mäandern Entscheidungsprozesse ohne Ergebnis vor sich hin, was zu Frustration und (latenten) Konflikten führt. Der Effekt: Entscheidungen werden ewig nicht getroffen oder sind nicht tragfähig.
Aus unserer Sicht ist einer der zentralen Stellhebel sinnorientiertes Entscheiden. Was bedeutet das?

Unterscheide: Entscheidung und Entscheiden

Geht es ums Entscheiden, spricht man üblicherweise über den Entscheidungsmoment oder das gewählte Ergebnis (das Entschiedene). Und Diskussionen ranken sich darum, ob die Entscheidung gut oder schlecht sei. Es gibt aber de facto keine „richtigen“ Entscheidungen. Denn wenn es ein „Richtig“ gäbe wäre folgerichtig nichts zu entscheiden! – Wozu etwas anderes wollen oder um-setzen, wenn es DEN ultimativen Weg gibt? Wird also etwas als „alternativlos“ beschrieben wird damit ausgesagt, dass hier nichts zu entscheiden ist bzw. man einer Situation ausgeliefert ist.
Entscheidungen treffen wir also deshalb, weil eben nicht klar ist was richtig ist, weil unterschiedliche Optionen möglich sind, deren Wirkung sich erst in Folge bewerten lässt. – Im Nachhinein ist man also klüger – lernt also aus Entscheidungen. Entscheidungen führen somit – ganz in syste-mischer Tradition gedacht – zu Folgeentscheidungen.
Was können Teams und Entscheider*innen also tun um qualitativ hochwertige Entscheidungen zu treffen? Sie können den Prozess des Entscheidens optimieren; sich also nicht nur um das „WAS“ (Inhalt der Entscheidung), sondern vor allem auf das „WIE“ konzentrieren. Hier Klarheit zu gewinnen bedeutet Entscheidungsprozesse so ablaufen zu lassen, dass sie ausreichend abgesichert sind, die Beschlüsse letztlich bestand haben können und Lernen befördert wird.

„Sinn- oder Purpose-Orientierung“ – die gemeinsame Ausrichtung

Mit „Purpose“ wird der „Sinn und Zweck“ verstanden. Dass dieser zusehends an Bedeutung gewinnt zeigt der Global Purpose Index 2016 (von imperative.com und LinkedIn) auf: Ca. 37 Prozent der auf LinkedIn vernetzten Arbeitnehmenden geben an purpose-orientiert zu sein. Die gemein-same Ausrichtung auf einen Purpose bewirkt, dass Entscheidungen und Handlungen viel autonomer und rascher erfolgen. Das ist ein agiles Prinzip: Wissen Teams, WARUM sie etwas tun, dann können sie situativ und individuell dementsprechend agieren. Sie können aufeinander vertrauen, dass sich alle im „gemeinsamen Sinne“ verhalten.

Sinnorientiertes Entscheiden – ein Framing im Team für gute Entscheidungen

Sinn- oder Purposeorientierung im Entscheidungsprozess ist ein Hebel um in komplexen Situationen zu Entscheidungen zu gelangen. Wirken Vision und Mission als Richtschnur für künftiges Handeln, so wirkt ein Allignement am Purpose unmittelbar auf das Hier-und-Jetzt ein und macht dadurch handlungssicher. Genau darauf kommt es an: Durch klarere Ausrichtung lässt sich die individuelle Perspektive jedes Team-Mitglieds mit dem Prozess im Team synchronisieren: weniger unnötige Konflikte, wirksamere Zusammenarbeit und vor allem mehr Energie für das, was gemeinsam erreicht werden soll.

Die Erfahrung zeigt: Das Rahmen von Entscheidungen durch einen gemeinsamen Teampurpose hinsichtlich der Entscheidungen macht Teams besser und schneller in der Umsetzung.

Wir haben deshalb in den letzten 12 Monaten im Berater/innen-Netzwerk ein Format entwickelt, mit dem anhand einer konkreten Teamentscheidungssituation Impulse für die nachhaltige Verbesserung des Entscheidungsverhaltens des Teams gesetzt werden. Eine Neuorientierung an den drei Dimensionen des Purpose – Persönlich, Team, Unternehmen – richtet die Entscheidungskraft wieder neu aus. Als Ergebnis vereinbart das Team konkrete Maßnahmen um ihre Entscheidungsroutinen zukunftssicher zu machen.

Im Rahme eines kurzen Online-Workshops geben wir einen kompakten Einblick und erschließen die Welt des sinnorientierten Entscheidens. Bei Interesse bieten wir für Teams einen 4-stündigen Online- oder Präsenz-Workshop an. Entscheidungsträger/innen, Führungskräfte aller Ebenen, HR-Verantwortliche, Scrum Master profitieren in ihren Teams durch Impulse für zukunftsgerichtete Entscheidungspraktiken.
Der Schlüssel liegt darin, sich klar zu werden wo Entscheidungsprozesse beginnen, nämlich: In der gemeinsamen Suche und dem Abgleich des „WOFÜR“ für die anstehende Entscheidung.


Kommende Events zum Thema singorientiertes Entscheiden

» Mi, 12. Mai: Online-Workshop „Sinnorientierten Entscheiden: klare Ausrichtung für wirksamere Zusammenarbeit und mehr Energie im Team“


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